Danke in ganz grossen Lettern

Dem Schweizer-Mittelland-Nebel entflohen genoss ich das Alpenpanorama auf dem Aussichtsturm des Zürcher Hausbergs. Man ist dort zwar an diesen Tagen keineswegs alleine, doch sieht man trotzdem noch mehr als in der Nebelsuppe unten:

Doch wenn man so das fotografiert, was alle rundherum ebenfalls fotografieren, muss man halt fotografisch etwas aufrüsten, um das fotografieren zu können, was den meisten anderen Fotografierenden zu weit weg ist:

Und wenn man das Tele schon mal drauf hat, kann man es ja auch mal nach unten statt in die Ferne richten. Und man entdeckt dabei die Hinterlassenschaften einer Schweizer Durchschnittsfamilie, die auf dem Uetliberg picknickte:

Und damit wären wir endlich bei der Linguistik: Der Blick, lese ich da durch mein Objektiv hindurch, bedankt sich für das Pitbull-Verbot, das der Bundesrat beschlossen hat, wie zahlreiche Artikel – mit herzigen oder weniger herzigen Pitbull-Bildern geschmückt – heute berichten.

Des Blicks DANKE ist rot hinterlegt. Semiotisch höchst interessant: Der Hintergrund des DANKE ist also blickfarben. In der Tat: Mit mehr oder weniger koscheren Methoden und seiner skandalisierenden publizistischen Macht steckt der Blick hinter einer Unterschriftensammlung, die ein ebensolches Verbot forderte. So gross und fett das DANKE da steht, ist es wohl gerade mehrschichtig gemeint: Nicht nur ein Danke an den Bundesrat, sondern die Aufforderung der Zeitung, ihr selber für das politische Engagment zu danken… Wahrscheinlich wird diese Boulevard-Partei schon bald den „Mitgliederbeitrag“ erhöhen und Einsitz in den Bundesrat fordern. Nebulös, diese politischen Mächte im Land!

(Bilder Copyright Noah Bubenhofer)

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2 Antworten zu Danke in ganz grossen Lettern

  1. nb sagt:

    huch, immerhin klein geschrieben, dann kann dieses „danke“ also nicht so mehrdeutig sein wie das blick’sche… bitte!

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