Nordic Walking

Kürzlich auf einer Wanderung zwischen dem unterengadinerischen Sent und den unterengadinerischen Scuol entdeckte ich den Kulminationspunkt gepflegter Tradition und gehegter Moderne:

Der Tourist freut sich an seiner Fähigkeit, Vallader zu dechiffrieren und damit sprachlich Gutes zu tun (Traditionen pflegen, Minderheiten schützen), Sent turissem zeigt sich offen für neue Trends und das Beste daran: Rumantsch ist um ein Fremdwort reicher. Und wenn sich dieses Idiom in den nächsten 50 Jahren tatsächlich halten kann, wird man dereinst darüber diskutieren können, ob nun die Orthographie von „Nordic Walking“ ans Vallader angepasst werden kann, da ja die Aussprache auch nicht mehr viel mit Englisch zu tun haben wird. Doch am Wahrscheinlichsten ist wohl, dass in 50 Jahren diese Frage doch nicht diskutiert werden muss, da dann „Nordic Walking“ höchstens noch den Urgrossvätern und -müttern etwas sagen wird.

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Eine Antwort zu Nordic Walking

  1. BH sagt:

    …und Vallader bzw. Rhätoromanisch vielleicht ebenso. Hoffe es zwar nicht, aber dafür bräuchte es wohl eine gezielte Förderung nicht nur der Sprache, sondern des gesamten, von Abwanderung des Nachwuchses bedrohtem Gebiet.

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