Das Kompositum „Sprechtakel“ ist ein Kunstwort der Linguistik, das aus den Gliedern „Sprechen“ und „Spektakel“ besteht. Dies hier ist die erste bekannte Nennung dieses Fachbegriffs.
Definition: Ein Sprechtakel ist eine durch sprachliche Mittel hervorgerufene, von Beobachtern wahrgenommene, gesellschaftliche Wirkung, die durch deren Wahrnehmung damit zum Thema wird. Der Begriff enthält so zwei Aspekte: Er berücksichtigt die pragmatische Wirkung von Sprache in der Gesellschaft (mit sprachlichen Äusserungen können wir handeln), sowie die Reflexion der Gesellschaft genau über dieses Phänomen (wir beobachten die pragmatische Wirkung von Sprache in der Gesellschaft). Somit werden die Auswirkungen des Sprechens zu etwas Manifestem, Beobachtbarem, einem Spektakel.
Beispiel: Wenn es gelingt, durch den Sprechakt des Definierens von „Sprechtakel“ das Sprechen über Sprechtakel auszulösen, ist das ein Beispiel für das Phänomens des Sprechtakels.
Oder ganz einfach: Reden wir darüber, was wir wie sagen, wird das Gerede zum Sprechtakel.
Vielleicht ein Beispiel für Sprechtakel: Die Anglizismendiskussion. Normalerweise machen sich Leute dafür stark, englische Begriffe im Deutschen möglichst durch „deutsche“ Wörter zu ersetzen. Robert Stark aber findet das Wort „Schlüsselkundenbetreuer
Sehr geehrtHerr Sprechtakel
Zoo richtick gestobt in ihrem Blog hab ich noch nicht, doch ein Leserzeichen gelegt als Option auf Meer. En spassant heute übt er die Definition beziehungswaise den Hursprung von Sprechtakel sinnniert und befundert, es müsste Sprachtakel heissen. Denn statt gesprochen wird ja zuvornehmlich geschrieben. Die behandelte Phänomene werden eher beschrieben als besprochen und die Sprechbeissspiele sind Sprachtstücklein denn Sprechstücke zumal Sprechtakel auch ein Blog denn ein Podcast ist.
Dass Sprechen vor der Sprache kommt, oder zumindest kam, ist so hipp und klar, wie das zweite das erste über die Jahrundhunderte vereinnamt hat.
Man könnte nun wie ein Kellner usuppierend haargumentieren das „e“ dieses Buntsprechts käme vom zweiten Teil des Kompositums, dem Speck an der Takelage, was dem Teil aus heutiger, linienbewusster Sicht aber wohl mehr als ungerecht würde, denn magere Kost bar unnützem Ballast ist angesagt und Speck zweifellos an diesem Knochen steckt doch darüberhinaus auch Johlenhydrate, Minneralien und und und…
Als Alternaive bietet sich doch das Sprachtakel an oder (in Stunden des Überdrusses) viellleicht gar das Sprachtekel (allahs Ahnlehnung an Manetekel quasi, doch zugegeben, beginne mich zu verszetteln…
Mich dünkt, e wird favorisiert da a in diesem Kontext (mit r in Front und ch en vivant) zu sehr an die Lust nach Revanche erinnert, und sie, Notlesse oblige, nicht mit so megatiefen Konnotaren handtieren möchten.
Wie dem auch sei, ich will nicht sprachsüchtig erschreinen, doch scheint mir ihre Ansage durchpaus diskursionswürdig
herzl
ich
hier enzyglobe
http://enzyglobe.wordpress.com
Sehr geehrter Enzyglobe!
Ich fühle mich geehrt, von Ihnen einen Kommentar zu meinen ersten Zeilen dieses Sprechtakels zu erhalten, und das in einer heimlifeissen Sprache sondergleichen – obwohl, um hier auf Ihre Kritik einzugehen, ich deren Existenz anzweifle. Im Sprechen (das auch schriftlich geschieht), nicht der Sprache liegt die Magie, was Sie in Ihrem Enzyklop (den ich leider noch nicht von Nahe geschmökert habe) ja eindrücklich beweisen: Denn erst im Verbund mit anderen Bewohnern des Enzyklops zeigen sie ihre schillernde Semantik! (Wenn ich z.B. lese: *Zoo richtick gestobt in ihrem Blog hab ich noch nicht, doch ein Leserzeichen gelegt als Option auf Meer.*)
Das enzyglobe ist auf meinem Radar. Ich freue mich auf weitere Dosenkinder und Neidmärs!
Ihr Herr Sprechtakel.
Das Sprechtakel ist zu Ende. Vor einem Jahr definierten wir Sprechtakel:Reden wir darüber, was wir wie sagen, wird das Gerede zum Sprechtakel.Und in 74 Artikeln gingen wir diesen Sprechtakeln im 2006 auf den Grund. Doch mit dem heutigen Eintrag ist damit