Diese neue Rechtschreibung kann gegenüber den Vorschlägen von 1876 als Rückschritt angesehen werden. Die als besser bewerteten Regelungen, die schon im Duden Platz gefunden hatten, wurden somit einer Konsens-Lösung geopfert. So z. B.:

  • Trennbarkeit st ist nicht mehr erlaubt
  • die verschiedenen Möglichkeiten der Wiedergabe langer Vokale werden beibehalten:
mal, Aal, fahl etc.
  • Fremdwörterschreibung ist inkonsequent
  • Gross- und Kleinschreibung bleibt so bestehen wie sie ist, obwohl sie als unbefriedigend angesehen wird
  • Inkonsequente Getrennt- und Zusammenschreibung
  • Zeichensetzung wird nicht reglementiert.
Die bis vor kurzem gültigen Komma-Regeln sind das Resultat der Duden-Redaktion!

Da die Buchdrucker mit diesen inkonsequenten Regeln nicht zufrieden sind, fordern sie weitere Vereinfachungen. 1903 erscheint deshalb der Buchdruckerduden, der weniger Varianten eines Wortes als der normale Duden enthält.